Bei diesem Thema machen sich Männer eher Gedanken und Frauen reden gerne darüber: Wie ist ER untenrum bestückt? Der deutsche Durchschnitt kann sich mit einer Penislänge von 13,12 Zentimeter in erigiertem Zustand irgendwo im Mittelfeld des internationalen Vergleichs einordnen. Aber auch mehr oder weniger ist vollkommen normal. Doch wie viel weniger reicht aus? Ab wann ist er zu klein und wann spricht man von einem Mikropenis? Und: Kann man fehlende Größe mit Technik wettmachen? Diesen Fragen werden wir im Folgenden nachgehen.
Was genau ist ein Mikropenis?
Für einen sogenannten Mikropenis gibt es genaue Grenzwerte, an denen er gemessen wird: Im schlaffen Zustand ist das Glied nicht länger als 4 cm, im steifen Zustand ist die Länge maximal 7 cm. Das ist in der Tat nicht wirklich viel. Gemessen wird der Penis von der Wurzel bis zur Spitze der Eichel. Bei einem zu kleinen Penis ist meist auch der Umfang geringer als bei Penissen, die der Norm entsprechen.
Wichtig: Die Funktion des Penis ist trotz der geringen Größe nicht eingeschränkt. Eine Erektion, die Ejakulation und auch die Zeugungsfähigkeit werden hierdurch nicht beeinträchtigt.
Ist ein Mikropenis selten und wie viele Männer haben einen?
Der Mikropenis ist noch immer ein Tabuthema. Die Studienlage ist hier besonders dünn und so können nur ungefähre Angaben gemacht werden. Man geht aber mittlerweile davon aus, dass etwa 2 von 100 Männern betroffen sind. Mikropenisse sind also relativ selten.
Was sind die Ursachen für einen Mikropenis?
Es gibt unterschiedliche Gründe für einen Mikropenis. Im Prinzip hängen aber alle Ursachen mit dem Hormonhaushalt zusammen.
In den meisten Fällen liegt eine Unterentwicklung der Geschlechtsorgane durch einen Testosteronmangel zugrunde. Diese Störung des Hypothalamus oder der Hypophyse kann sich bereits vor der Geburt im Mutterleib ausbilden.
Eine weitere häufige Ursache ist eine Unterfunktion der Hoden. Es wird ebenfalls nicht ausreichend Testosteron gebildet was eine Unterentwicklung der Geschlechtsorgane zur Folge hat. Diese Form der Hormonstörung kann sich entweder ab Geburt zeigen oder sich erst während der Pubertät entwickeln. In letzterem Fall hört der Penis in dieser Phase einfach auf, zu wachsen.
Weiter kann es auch vorkommen, dass ein Mikropenis auf eine Testosteronresistenz zurückzuführen ist. In diesem Fall wird zwar ausreichend Testosteron gebildet, durch die Resistenz kann es seine Wirkung aber nicht entfalten.
In seltenen Fällen lässt sich keine genaue Ursache feststellen.
Psychischer Druck durch Scham
Männer mit einem sehr kleinen Penis leiden psychisch oftmals sehr. Gefühle von Minderwertigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl und Ängste können hier zu ständigen Begleitern werden. Betroffene meiden häufig Situationen, in denen sie sich anderen Menschen nackt zeigen müssen.
Saunagänge, gemeinsames Duschen nach dem Sport oder aber auch sexuelle Kontakte werden so gut es geht umgangen. Dieses Verhalten ist stärker ausgeprägt, wenn der Betroffene in der Vergangenheit bloßgestellt wurde und andere sich über den sehr kleinen Penis lustig gemacht haben.
Auch in Liebesbeziehungen oder beim Ausleben der Sexualität haben Männer mit einem Mikropenis häufiger Schwierigkeiten als Männer, die mit einer normal Penislänge gesegnet sind. Sie fühlen sich oftmals nicht männlich genug.
Die Angst vor Ablehnung, das Gefühl nicht Mann genug zu sein und die ständigen Selbstzweifel halten Betroffene vielfach in einer Negativspirale und können schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen mit sich bringen.
Als ersten Schritt sollten sich Männer, die unter der geringen Penisgröße leiden professionelle Hilfe holen. Durch die Zusammenarbeit mit Psychologen gelingt es häufig, dass der eigene Körper und somit auch der Penis angenommen werden kann. Die volle Akzeptanz und das klare Ja zum eigenen Körper bringen hier oftmals die Veränderung.
Schafft Mann es, sich nicht mehr über seinen zu kleinen Penis zu identifizieren, sondern seine Qualitäten und Stärken in den Vordergrund zu rücken, entwickeln sich Lebensfreude, Selbstliebe und erfüllende Beziehungen.
Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Wird die Veranlagung zu einem Mikropenis bereits in der Kindheit festgestellt, gibt es die Möglichkeit mit einer Hormontherapie entgegenzuwirken. Dies muss aber unbedingt vor Beginn der Pubertät erfolgen, da die Hormongaben mit dem Teenageralter nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigen.
Viele Männer schwören auch auf eine sogenannte Penispumpe. Hier wird ein Vakuum erzeugt, welches den Penis „anschwellen“ lässt, sodass er größer und vor allem dicker wird. Ursprünglich wurde die Penispumpe dazu entwickelt, bei einer mangelnden Erektion den Penis richtig steif werden zu lassen. Die Versprechungen der Hersteller sind groß, auch für Männer mit Mikropenis. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege für eine Wirksamkeit.
Eine weitere Option besteht darin, sich einer Penisverlängerung- und verdickung zu unterziehen. Dieser Eingriff kann ihm 2-3 cm mehr Länge bescheren. Mehr ist leider bislang nicht möglich. Während der OP wird das Halteband des Penis durchtrennt und der Penis quasi „gezogen“. Auch besteht die Möglichkeit mit Gewebe aus dem Oberschenkel oder Implantaten aus Eigenfett den Umfang des Penis zu vergrößern.
Diese Methode ist zwar dauerhaften Erfolgreich, allerdings mit gewissen Risiken, enormen Schmerzen und meist auch hohen Kosten verbunden.
Ladys: so geht ihr richtig mit einem Mikropenis um
Für die meisten Frauen ist die Länge seines besten Stücks nicht das wichtigste Kriterium für Spaß im Bett und eine erfüllte Beziehung. Dennoch ist dieses Thema vor allem bei neuen Bekanntschaften sehr sensibel und erfordert Feingefühl.
Es versteht sich von selbst, dass das Auslachen, das sich Lustig machen und das Herabwürdigen des Mikropenis absolut nicht angebracht sind. Auch sollte auf scheinbar lustige Kommentare verzichtet werden.
Viel mehr ist hier Einfallsreichtum und Kreativität gefragt! Ein fantasievolles Sexleben wo auch Frau gekonnt diverse Spielzeuge oder Hilfsmittel einsetzt, sodass beide auf ihre Kosten kommen. Vibratoren, Penisringe und Dildos können ihm dabei helfen, sie zum Höhepunkt zu bringen, auch wenn die Penetration durch den Penis nicht ausreicht. Und nebenbei: Klitorale Orgasmen beim Oralsex haben mit der Größe seines besten Stücks nichts zu tun!
Tipps für ein erfülltes Sexualleben mit Mikropenis
Die weitverbreitete Floskel: „Es kommt nicht auf die Größe an, die Technik ist entscheidend!“ stimmt zwar nicht ganz, ist aber auch nicht komplett von der Hand zu weisen. In vielen Fällen geben sich Männer mit einem unterdurchschnittlichen Penis beim Sex mehr Mühe die Partnerin oder den Partner zu befriedigen.
Mit etwas Fantasie, gut ausgewählten Sextoys und den richtigen Stellungen können auch Männer mit einem Mikropenis ein erfülltes Sexualleben führen. Dildo, Vibrator und Penisring sind Hilfsmittel, die wunderbar in das Liebesspiel integriert werden können.
Es gibt auch Stellungen, die für Männer mit einem kleinen Penis besser geeignet sind, da die Penetration der Partnerin intensiver ausfallen kann. Nach unserer Recherche eignen sich diese Stellungen besonders gut:
Doggy-Style: Nimmt er sie von Hinten, so können beide in vollen Zügen genießen. Legt sie sich mit dem Oberkörper nach vorne ab, so kann er in einem besonders intensiv spürbaren Bereich ihre Vagina stimulieren.
Der Schieber: Die Partnerin liegt mit angewinkelten Beinen auf der Seite und hebt das obere Bein etwas an. Die Vagina wird dadurch etwas enger und wenn er nun zwischen ihren Schenkeln kniet und in sie eindringt, ist es für beide lustvoll spürbar.
Die Wippe: Ähnlich wie in der Cowgirl-Position aber mit mehr Gefühl funktioniert diese Stellung. Er liegt auf dem Rücken, sie setzt sich mit nach oben zeigenden Knien auf ihn. Wenn sie jetzt sanft auf seinem Penis hin und her „wippt“ wird das Vergnügen nicht durch das versehentliche Herausrutschen des Gliedes unterbrochen.
Männer mit einem kleinen Penis, die sich Gedanken über die Bedürfnisse der Partnerin machen und wie sie diese erfüllen können, schaffen es gemeinsam mit den richtigen Toys auch ein toller Liebhaber zu sein.
Ein Mikropenis ist also kein Hinderungsgrund, ein erfülltes Sexleben zu führen. Zwar braucht es etwas mehr Einfallsreichtum und eine etwas andere Technik. Mit der richtigen Einstellung und der passenden Partnerin kann der Sex für beide absolut befriedigend sein. Der erste und wichtigste Schritt ist, dass er die Scham ablegt und seinen Penis so annimmt wie er ist. Mit dieser veränderten Grundhaltung steht heißem, leidenschaftlichem und besonderen Sex nichts mehr im Wege!
Quellen: gofeminin.de, fraulila.de