Es gibt beim Sex Mythen, Märchen, Geheimnisse und Sagenhaftes, über das meist nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Ein solcher Mythos ist der anale Orgasmus. Es soll ihn beim Mann auf jeden Fall geben. Beim analen Orgasmus der Frau allerdings überwiegen die Zweifler. Was stimmt denn nun? Gibt es den analen Orgasmus, und wie genau funktioniert das eigentlich?
Analer Orgasmus – Märchen oder Realität?
Zuerst klären wir die Frage, ob es den analen Orgasmus überhaupt gibt: Den analen Höhepunkt gibt es sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Allerdings unterscheiden sich beide vor allem hinsichtlich des Weges, auf dem Mann oder Frau ihn erreicht. Warum dieser Weg so unterschiedlich ist, obwohl beide Male doch die Hintertür im Zentrum steht, liegt an den körperlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau. Und hier vor allem darin, dass die Frau keine Prostata besitzt. Diese nämlich ist beim Mann der zentrale Punkt auf dem Weg zum analen Orgasmus.
Wo genau die Unterschiede sind, erfährst du in unserer Anleitung zum analen Höhepunkt bei der Frau und beim Mann, die wir dir gleich in diesem Beitrag mitliefern.
Wie fühlt sich ein analer Orgasmus an?
Gut, es gibt den analen Orgasmus also. Jetzt fragst du dich vielleicht, ob du eventuell schon einmal einen analen Höhepunkt hattest, es aber nicht gemerkt hast, weil du nicht weißt, wie sich die höchste Form der Backdoor-Lust anfühlt. Wenn du einen analen Orgasmus hast, erlebst du nichts anderes als einen ganz „normalen“ Orgasmus. Beide fühlen sich nicht nur sehr ähnlich an, sondern werden auch durch die Stimulation der sekundären und primären Geschlechtsorgane sowie des Kopfes (im übertragenen Sinne) ausgelöst.
Kommst du zum Höhepunkt, dann flattert die Beckenbodenmuskulatur, das Herz und die Atmung. Gefolgt von einer großen Erleichterung und einem Gefühl der tiefen Entspannung. Und doch fühlt sich der anale Orgasmus häufig noch ein bisschen besser an. Das liegt daran, dass Mann und vor allem auch Frau beim Analsex weitaus entspannter ist und sich mehr fallenlässt als bei anderen Sexpraktiken. Hinzu kommt, dass beim Po-Sex häufig noch zusätzliche beziehungsweise doppelte Stimulation wie die der Klitoris oder des Penis hinzukommt, was weitaus mehr erogene Zonen kitzelt und den passiven Part beim Analsex zum Explodieren bringt.
Unsere Anleitung für den analen Höhepunkt
Schon beim Beschreiben des analen Orgasmus wird klar: hier geht es um mehr als die reine Po-Stimulation. Das ist auch völlig klar, denn der Anus ist nun mal keine erogene Zone und besitzt keinerlei Nervenenden, die bei Stimulation für sexuelle Lust sorgen. Das Geheimnis zum Erreichen eines analen Orgasmus ist davon aber nicht weit entfernt:
So bringst du den Mann zum analen Orgasmus
Das Wichtigste, um einen Mann zum analen Orgasmus zu bringen, ist, dass man seinen P-Punkt findet. Gemeint ist die Prostata, die sozusagen das Pendant zum G-Punkt der Frau darstellt. Führst du deinen Finger in den Anus des Mannes ein, wirst du die Prostata nach etwa fünf Zentimetern in Richtung Bauch als kleinen rauen Knubbel ertasten können. Diese kleine Erhebung stimulierst du jetzt mit kleinen kreisenden Bewegungen und übst dabei nur leichten Druck aus.
Natürlich kannst du da dafür auch ein Sextoy oder den eigenen Penis verwenden, wenn du einen besitzt. Jedoch wird es dann ein wenig schwieriger, genau die richtige Stelle zu treffen. Denke außerdem daran, nur saubere Anal-Toys zu verwenden und den Anus vorbereitend zu dehnen, um Analfissuren zu vermeiden. Gleitgel ist bei allen Arten des Analsexes ein Muss.
Allein durch die Stimulation der Prostata kannst du den Mann schon zum Höhepunkt bringen. Viel intensiver und sensationeller wird der Orgasmus aber, wenn du zusätzlich den Penis und die Hoden mit einbeziehst.
Beachte aber: Nicht jeder Mann reagiert voller Lust auf das Liebkosen der Prostata. Manche empfinden die Stimulation auch als unangenehm oder haben sogar Schmerzen. Auch wenn Schmerz und Lust nah beieinander liegen und dein Partner stöhnt und sich scheinbar lustvoll windet, solltest du abklären, ob er diesen Lustschmerz genießt oder nicht.
Anale Stimulation zum Höhepunkt bei der Frau
Frauen besitzen keine Prostata. Der Weg darüber zum analen Orgasmus fällt also schon einmal weg. Trotzdem ist es möglich, einer Frau einen analen Orgasmus zu schenken. Jedoch fordert es deine Multitasking-Fähigkeiten. Denn die alleinige Stimulation des Anus bringt keine Frau in die höchsten Gefilde der Lust. Dafür aber gibt es ganz in der Nähe der Hintertür eine ganze Menge erogene Zonen, denen du dich widmen kannst. Zum einen ist da der kleine Steg zwischen Anus und Vagina, der sehr empfindlich auf Reize reagiert. Das ist übrigens beim Mann ganz genauso. Das Stimulieren des Perineums (so heißt dieser Steg), ist also für beide Geschlechter eine ziemlich sichere Sache auf dem Weg zum Anal-Orgasmus.
Zum einen kannst du dich intensiv dem Lustdreieck der Frau widmen. Das ist ein Nervendreieck im Inneren bestehend aus der Klitoriseichel, dem Klitorisschenkel und der Öffnung der Vagina. Ja, das, was du und viele anderen gemeinhin als Kitzler oder Klitoris bezeichnest, der Knubbel, der sich so keck an der Vagina erhebt, ist nicht die gesamte Klitoris, sondern nur die Spitze. Vergleichbar mit der männlichen Eichel des Penis. Diese drei Punkte solltest du unbedingt mit verwöhnen, wenn du eine Frau zu einem analen Höhepunkt bringen möchtest.
Natürlich ist das nicht alles, denn dann wäre es ja kein analer Orgasmus oder zumindest eine Kombination aus klitoralem, vaginalem und analem Höhepunkt. Auch die anale Stimulation bringt die Frau an den Rand des Wahnsinns, wenn du es richtig anstellst. Am Anus gibt es viele Nervenenden, die auf Reize ansprechen. Das Rein-Raus-Spiel mit dem Schwanz, Penetration mit dem Finger oder speziellen Anal-Toys, oder auch die Liebkosung mit der Zunge, der Anilingus, bringen deine Partnerin dem Ziel etwas näher.
Zum echten Hammer-Orgasmus bringst du die Frau, wenn du über die Hintertür dann auch noch den sagenumwobenen G-Punkt findest und dem so indirekt mächtig einheizt. Der G-Punkt sitzt zwar in der Vagina, kann aber auch über den Po bestens stimuliert werden.
Merke dir also: für den weiblichen analen Orgasmus musst du dich ein bisschen anstrengen und dich nicht nur auf den hinteren Bereich konzentrieren. Dafür aber werden du und deine Partnerin mit einem sensationellen Erlebnis belohnt, welches ihr bestimmt wiederholen werdet.
Analer Orgasmus – wildes Erlebnis für Mann und Frau
Damit wären wir am Ende unserer Erklärungskunst. Es wird Zeit, das Ganze selbst auszuprobieren. Stürme aber nicht allzu forsch in die Hintertür, sondern bereite dich und deinen Partner oder deine Partnerin sanft darauf vor. Zudem gelten einige Regeln beim Analsex, die von Miteinander-Reden über das langsame Herantasten bis hin zu Hygiene und Gleitgel reichen.