Heiße Küsse, tiefe Blicke, die Hände wandern über den Körper und der Puls schnellt nach oben. Die Erregung seiner Männlichkeit ist nicht mehr zu übersehen, ihr kommt so richtig in Fahrt und es wird immer intensiver. Bei der Stimulation seines Gliedes fällt dir bestimmt oft auf, dass noch vor dem Samenerguss eine gelartige, klare Flüssigkeit abgegeben wird: der sogenannte Lusttropfen.
Doch was genau ist der Lusttropfen, welche Funktion hat er und was ist im Zusammenhang mit einer möglichen Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten zu beachten? In diesem Artikel erklären wir alles Wichtige zu diesem Thema!
Der Lusttropfen: Was ist das und wo kommt es her?
Da sich die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung „Präejakulat“ etwas seltsam anhört, haben sich umgangssprachlich Begriffe wie beispielsweise Lusttropfen, Sehnsuchtstropfen oder Vorsekret etabliert. Sie alle beschreiben allerdings dieselbe Körperflüssigkeit.
Bei sexueller Erregung wird das männliche Geschlechtsteil, der Penis, steif. Die Vorhaut strafft sich und die Eichel wird sichtbar. Wird seine Lust immer stärker, kann es passieren, dass eine klare, wässrige, aber dennoch hochviskose Flüssigkeit aus der Harnröhre austritt.
Dies ist vollkommen normal.
Der Lusttropfen wird in Drüsen gebildet, die auf beiden Seiten unterhalb der Prostata angesiedelt sind. Meist im Zusammenhang mit dem Vorspiel oder auch beim Oralsex, wenn seine sexuelle Begierde steigt, tritt dieses Sekret aus der Öffnung der Harnröhre an der Spitze der Eichel aus.
Wozu soll der Lusttropfen gut sein?
Der Vorsaft hat zum einen mal die Aufgabe, zu zeigen, dass er stark erregt ist und es bis zu seinem Höhepunkt nicht mehr lange dauern kann.
Zum anderen dient er dazu, die Harnröhre vor dem Samenerguss „zu spülen“.
Die Harnröhre hat durch den Urin im Allgemeinen ein eher saures Milieu. Durch den Lusttropfen wird der pH-Wert angehoben, was für die Überlebensfähigkeit der Spermien von Bedeutung ist. Er ist somit an der Fortpflanzung direkt beteiligt.
Eine weitere, besondere Eigenschaft ist, dass der Lusttropfen wie auch das Scheidensekret als natürliches Gleitmittel beim Geschlechtsverkehr funktioniert.
Was, wenn ER keinen Lusttropfen hat?
Die meisten Männer bilden bei sexueller Erregung und der damit verbundenen Erektion den Lusttropfen. Es gibt aber durchaus Männer, bei denen dies nicht der Fall ist, das ist auch überhaupt kein Problem und stellt in keinem Fall eine Erkrankung oder Störung dar.
So wie das Vorhandensein generell ganz unterschiedlich ist, gibt es auch keine festen Richtwerte für die Menge des Lusttropfens. Von wenigen Tropfen bis zu einigen Millilitern kann alles normal sein.
Gut zu wissen: Selbst ohne Erektion kann es passieren, dass deine erotischen Fantasien und die bloße Vorstellung ihn so heiß werden lassen, dass Präejakulat abgesondert wird.
Kann SIE vom Lusttropfen schwanger werden?
Zu diesem Thema gab es schon allerlei Untersuchungen und alle kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: In der Theorie ist es absolut möglich, dass der Sehnsuchtstropfen ausreichend zeugungsfähige Spermien enthält, dass es zu einer Schwangerschaft kommen kann.
Die Wahrscheinlichkeit so schwanger zu werden ist allerdings sehr, sehr gering. Dazu muss auch sie zum entsprechenden Zeitpunkt in ihrem Zyklus rund um ihren Eisprung sein. Nur unter optimalen Bedingungen ist eine Befruchtung auf diesem Weg möglich.
Brauchen wir trotzdem ein Kondom?
Dass Kondome nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen, sondern auch im Zusammenhang mit sexuell übertragbaren Krankheiten zum Pflichtprogramm gehören, weiß mittlerweile jeder!
Auch der Lusttropfen kann Krankheitserreger wie Viren und Bakterien enthalten. Die Konzentration ist zwar nicht so hoch wie beim Sperma an sich, aber Safer Sex gehört wirklich zu den Basics. Während des Oralsex wird der Lusttropfen durch den Speichel weiter verdünnt. Zudem ist die Mundschleimhaut besonders widerstandsfähig. Dies macht eine Ansteckung mit beispielsweise HI-Viren äußerst unwahrscheinlich.
Bei Geschlechtsverkehr und Analsex allerdings sollte unbedingt ein Kondom verwendet werden. Hier ist das Risiko einer Ansteckung ähnlich hoch wie durch andere Körperflüssigkeiten. Auch betrifft es nicht nur die HI-Viren, sondern auch Pilzinfektionen, Chlamydien und andere Geschlechtskrankheiten.
Ebenso sollte man beim Überstreifen des Kondoms besonders sorgfältig sein. Falls das Kondom aus Versehen mit der Außenseite nach innen übergezogen werden wollte, sollte man es nicht einfach nur umdrehen, sondern ein neues Gummi verwenden. Der Kontakt mit dem Lusttropfen kann im schlimmsten Fall ausreichen, um eine Infektion zu verursachen.
Der Lusttropfen ist also nicht grundlegend erforderlich für seinen Orgasmus und einen Samenerguss. Wenn aber eine Schwangerschaft geplant ist, dann erhöht der Lusttropfen die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung. Falls die Sexpartner sich noch nicht so gut kennen, oder der Sex gar ein One-Night-Stand ist, sollte nicht auf ein Kondom verzichtet werden, um die Gesundheit zu schützen!
Quellen: wikipedia, familie.de