9 häufige Geschlechtskrankheiten und wie du dich schützen kannst!

Mann schaut erstaunt unter die Bettdecke
Just dance - Shutterstock

Sexuell übertragbare Krankheiten stellen in unserer Gesellschaft noch immer ein absolutes Tabu-Thema dar und aktuelle Berichte zeigen, dass die Zahl der Infektionen immer weiter steigt. In den letzten 10 Jahren haben sich die Infektionszahlen teilweise verdreifacht. Ein bedenklicher Trend dem mit Aufklärung entgegengewirkt werden muss. Wir haben die 9 häufigsten für dich zusammengefasst.

Wichtiger Hinweis: Diese Seite dient lediglich der Information über das Thema sexuell übertragbare Krankheiten. Hast du den Verdacht, dich mit einer dieser Krankheiten angesteckt zu haben, zögere bitte nicht und geh zum Arzt. Nur dein Arzt/deine Ärztin kann eine gesicherte Diagnose stellen und dir bei Bedarf die passenden Medikamente verschreiben.

Zusätzlich solltest du beim Verdacht auf eine Infektion und vor allem bei einer bestätigten Erkrankung auf sexuelle Kontakte verzichten und die Personen, mit denen du in der letzten Zeit im Bett warst, Bescheid geben.

1. Chlamydien

Mann greift sich in den Schritt
PBXStudio - Shutterstock

Die Infektion mit Chlamydien gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Unbehandelte Infektionen können schwerwiegende Folgeerkrankungen wie etwa Entzündungen des Unterleibs, der Hoden, der Prostata und der Nebenhoden führen. Im schlimmsten Fall kann man als Folge an Unfruchtbarkeit leiden.

Die Symptome sind diffus und treten auch nicht immer innerhalb weniger Wochen nach einer Ansteckung auf. In einigen Fällen sind betroffene Personen weitestgehend ohne spürbare Symptome.

Solltest du bei dir als Mann einen weißen, weißlichen oder wässrigen Ausfluss aus deinem Penis, Schmerzen beim Wasserlassen und/oder geschwollene Hoden feststellen, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen.

Eine Testung auf Chlamydien ist bei dir als Frau sinnvoll, wenn du bei dir Krankheitssymptome wie Schmerzen beim Wasserlassen, ungewöhnlichen Ausfluss aus der Vagina, Zwischenblutungen und Schmerzen und/oder Blutungen während und nach dem Geschlechtsverkehr feststellst.

Bei einer frühzeitigen Behandlung der Infektion mit einem Antibiotikum treten in der Regel keine Folgeschäden auf.

2. Gonorrhoe

Frau untersucht sich mit Lupe
Axel Bueckert - Shutterstock

Fast immer werden die Gonokokken, die für die im Allgemeinen unter dem Namen „Tripper“ bekannte Geschlechtskrankheit durch intime sexuelle Kontakte übertragen.

Stellst du bei dir einen eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre gepaart mit Schmerzen beim Wasserlassen fest, wird es Zeit, den Arzt aufzusuchen. Im weiteren Verlauf verursacht eine unbehandelte Gonorrhoe Infektion bei Männern die Ausbreitung auf Vorsteherdrüse, Prostata und Hoden, welche starke Schmerzen, Schwellungen und Fieber verursachen.

Viele Frauen bleiben in der ersten Zeit nach der Infektion ohne Beschwerden. Im Laufe der Zeit kann es allerdings zu Symptomen wie grünlich-gelbem Ausfluss aus der Vagina und /oder Schmerzen sowie Brennen beim Pinkeln kommen. Breitet sich die Infektion bis in die Bauchhöhle aus, kann es zu einer Eiteransammlung, starken Schmerzen und hohem Fieber kommen.

Rechtzeitig durch einen Abstrich beim Arzt erkannt und behandelt, ist der Tripper heutzutage keine große Sache mehr: Eine Antibiotikatherapie sorgt dafür, dass die Erreger zerstört werden und die Beschwerden abklingen. In seltenen Fällen ist die Infektion allerdings schon so fortgeschritten, dass eine Behandlung in der Klinik erforderlich ist.

3. Hepatitis

Vor allem im Blut, aber auch in geringer Konzentration in anderen Körperflüssigkeiten ist das Hepatitis C Virus nachweisbar und somit auch übertragbar. Die Erkrankung bleibt oft unentdeckt, da sie nur in etwa 20% der Fälle wahrnehmbare Symptome bei der Betroffenen auslöst.

Die Erkrankung wird eher selten über sexuelle Kontakte übertragen. Vielmehr stecken sich die meisten Menschen mit Hepatitis C durch virusverseuchte Blutkonserven und -produkte und die gemeinsame Verwendung von Spritzutensilien zum Drogenkonsum an.

Wird eine Behandlung mit virushemmenden Medikamenten zügig nach der Ansteckung begonnen, kann ein chronischer Verlauf verhindert werden. Auch hier sind genau wie bei der Hepatitis B eine chronische Leberentzündung mit Gelbsucht, Leberzirrhose und ein höheres Risiko für Leberzellkrebs die Folgen.

Schützen kann an man sich ausschließlich durch die Verwendung von Kondomen, Latexhandschuhen und sorgfältiger Hygiene auch beim Umgang mit Spritzen und Co.

4. Hepatitis B

Fieberthermometer
VIZ UALNI - Shutterstock

Die Anzahl der Hepatitis B Infektionen steigt weltweit in den letzten Jahren wieder deutlich an. Die Infektionskrankheit wird häufig über den Austausch von Körperflüssigkeiten (Sperma, Scheidensekret, Speichel oder anderen) bei sexuellen Handlungen übertragen. Doch auch die Ansteckung über Blut und Blutprodukte ist vor allem in Entwicklungsländern mit niedrigem hygienischem Standard ein Problem.

In der Hälfte der Fälle bemerken Betroffenen die Infektion für eine relativ lange Zeit nicht. Es kommt häufig vor, dass sich keine bis kaum spürbare Symptome zeigen. Im Verlauf kann es nach einem Zeitraum von bis zu 6 Monaten zu einer Entzündung der Leber kommen. Diese hat eine Gelbsucht, Fieber und starke Erschöpfungszustände zur Folge.

Obwohl viele Virusträger nichts bemerken, ist die Virusmenge in ihren Körperflüssigkeiten so hoch, dass sie andere Personen anstecken können.

Da die Erkrankung in etwa 10% der Fälle in eine chronische Leberentzündung übergeht, ist es besonders wichtig sich ausreichend zu schützen. Eine Leberzirrhose und ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Leberzellkrebs sind die dramatischsten Folgen einer Hepatitis B Infektion.

Der entsprechende Schutz kann zum einen durch Kondome und Latexhandschuhe erfolgen, zum anderen steht seit einigen Jahren ein sehr wirksamer Impfstoff zur Verfügung.

5. Herpes genitalis

Herpes Diagnose
Jarun Ontakrai - Shutterstock

Über 90% der Bevölkerung tragen den Herpes-Simplex-Virus (HSV) in sich. Die Erkrankung kann sich als Typ 1 vor allem mit Lippenherpes oder Typ 2 mit Herpesinfektionen im Genital- und Analbereich äußern.

In beiden Fällen beginnt die Krankheit mit einem starken Kribbeln an den betroffenen Stellen der Haut oder Schleimhaut. Die Inkubationszeit beträgt nur einige Tage. Im weiteren Verlauf bilden sich dann schmerzhafte Bläschen, die mit gelblicher Flüssigkeit gefüllt sind. Diese platzen in der Regel auf und setzen die Viren zur Übertragung frei. Die verkrusteten Bläschen heilen meist innerhalb von maximal zwei Wochen ab.

Bei einer Erstinfektion kann es zusätzlich zu Fieber und starkem Krankheitsgefühl kommen. Bei wiederkehrenden Krankheitsausbrüchen werden die Symptome von Mal zu Mal schwächer. Auslöser für den erneuten Ausbruch können Stress, andere Erkrankungen und bei Frauen das Beginnen der Menstruation sein.

Die Diagnose stellt der Arzt/die Ärztin auch ohne Laboruntersuchung. Die Krankheit lässt sich zwar nicht heilen, ist aber mit virushemmenden Medikamenten in Tabletten- oder Salben-/Cremeform sehr gut behandelbar.

6. HI-Virus/AIDS

Die Krankheit AIDS bezeichnet das Endstadium einer HIV-Infektion. Diese Krankheit wurde in den 90er Jahren populär. Die Erkrankung stellt einen Immundefekt dar, der in der Folge weitere Krankheiten mit sich bringen kann, die einem gesunden Menschen nicht viel anhaben können.

Das HI-Virus kann über sämtliche Körperflüssigkeiten übertragen werden. Sperma, Vaginalsekret, Blut (auch Menstruationsblut) und Speichel dienen dem Virus als Trägersubstanz. Sowohl Geschlechtsverkehr und Analsex, aber auch Oralsex sind die häufigsten Übertragungswege. Ebenfalls häufig erfolgt die Ansteckung durch das gemeinsame Verwenden von Injektionsbesteck bei Drogenabhängigen. Schwangere können das Virus vor und während der Schwangerschaft und über das Stillen an das Baby weitergeben.

Die AIDS-Forschung hat in den letzten Jahrzehnten sehr wirksame Medikamente zur Behandlung der Symptome und Folgeerkrankungen entwickelt. Dennoch ist es besonders wichtig, sich zu schützen. Latexhandschuhe und Kondome bieten bei korrekter Verwendung ausreichenden Schutz.

7. HPV/Papillomavirus

Frau bei der Impfung
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Mittlerweile sind mehr als 110 verschiedene Varianten des HPV-Erregers bekannt. Die meisten können zu Veränderungen wie beispielsweise Feigwarzen bei Männern und Frauen führen. Besonders aggressive Typen können bei einer entsprechenden Vorbelastung auch für das Entstehen von Krebszellen zum Beispiel am Gebärmutterhals mitverantwortlich gemacht werden.

Die Infektion mit Papillomaviren ist die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung. Es gibt keine Therapie, die eine Heilung verspricht. Für junge Mädchen gibt es die Möglichkeit einer Impfung, vor dem ersten Geschlechtsverkehr, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu senken.

Der einzige Schutz ist auch bei diesem Virus die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr.

8. Syphilis

Auch für den Syphilis-Erreger gilt: Der häufigste Übertragungsweg ist ungeschützter Geschlechtsverkehr, Analverkehr und Oralverkehr. In seltenen Fällen erfolgt die Ansteckung auch über verunreinigte Spritzen vor allem bei Drogenkonsumenten.

Die Symptome der Erkrankung lassen sich in drei Stadien unterteilen:

  • Drei Wochen nach der Infektion befindet man sich im Erststadium. Hier treten schmerzlose Geschwüre an der Eintrittsstelle des Erregers auf. Die Lymphknoten schwellen in diesem Bereich an, der Betroffene bleibt jedoch schmerzfrei. Das Geschwür heilt auch unerkannt innerhalb von acht Wochen ab.
  • Acht Wochen bis zwei Jahre nach der Ansteckung haben Patienten oftmals mit einer allgemeinen Schwellung der Lymphknoten zu kämpfen. Zu den weiteren Symptomen zählen: Hautausschläge, Hautveränderungen, Warzen, Haarausfall und wiederholtes Fieber. Die Krankheitssymptome verschwinden, selbst wenn keine Behandlung erfolgt, wieder von selbst.
  • Bis zu 20 Jahre nach der Ansteckung können sich schwere Organschäden

Die Krankheit ist durch die diffusen Symptome auch für erfahrene Ärzte nicht einfach zu erkennen. Ein Bluttest gibt Gewissheit.

Durch eine Antibiotika-Therapie in den ersten beiden Stadien ist eine vollständige Heilung möglich. Im dritten Stadium dient eine entsprechende Therapie dazu, die Lebensqualität und die Lebenserwartung zu erhöhen.

Zuverlässigen Schutz bieten auch hier Kondome und Latexhandschuhe bei sexuellen Praktiken. Drogenkonsumenten sollten darauf verzichten Spritzen & Co. Mit anderen zu teilen.

9. Trichomonaden

Kondome in der Hosentasche
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Dieser Erreger ist eher unbekannt, dennoch tritt er sehr häufig in Kombination mit einer anderen Geschlechtskrankheit auf. Die Übertragung findet fast ausschließlich über den sexuellen Kontakt statt.

Gelblich-schaumiger und übelriechender Ausfluss mit Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr treten einige Tage bis wenige Wochen nach einer Ansteckung bei Betroffenen auf. In vielen Fällen verschwinden die Symptome nach einiger Zeit von allein.

Geht der Befall auf die Harnröhre über, können sowohl Männer als auch Frauen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen verspüren.

Im Falle einer Infektion müssen beide bzw. alle Sexpartner*innen mit Tabletten behandelt werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Eines haben alle diese Erkrankungen gemeinsam: Es gibt keinen 100%igen Schutz vor einer Ansteckung. Dennoch sollte man zum Schutz seiner eigenen Gesundheit und der Gesundheit der anderen nicht auf Kondome verzichten. Auch für alternative Sexpraktiken bieten beispielsweise Latexhandschuhe den besten Schutz.

Safer Sex gibt dir somit die Möglichkeit, dass du ohne Angst vor einer Ansteckung und/oder vor einer Schwangerschaft in vollen Zügen genießen kannst!

Quellen: rki, profamilia

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