
Der weibliche Orgasmus – ein faszinierendes, oft diskutiertes Thema. Wir erklären, wie er funktioniert und worin die Unterschiede zum männlichen Orgasmus bestehen. Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass Frauen den besseren Orgasmus haben. Aber stimmt das wirklich? Wir sagen es dir!
Wie funktioniert ein Orgasmus generell?
Der Orgasmus ist ein faszinierender physiologischer Prozess, der sowohl bei Männern als auch bei Frauen ähnliche Abläufe durchläuft. Es beginnt mit sexueller Erregung, ausgelöst durch stimulierende Reize – sei es durch Berührung, visuelle Reize oder Fantasien.
In beiden Geschlechtern kommt es zu verstärkter Durchblutung der Genitalien, begleitet von einer Anspannung der Muskeln im Beckenbereich. Der Höhepunkt, der Orgasmus selbst, wird durch rhythmische Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur und der Geschlechtsorgane erreicht. Bei Männern geht der Orgasmus oft mit der Ejakulation einher, während Frauen eine weitaus vielfältigere Bandbreite von Orgasmusarten erleben können.
Während des Höhepunkts werden im Gehirn verschiedene Neurotransmitter, darunter Endorphine und Oxytocin, freigesetzt, die für das Gefühl der Ekstase und Entspannung verantwortlich sind. Nach dem Orgasmus kehrt der Körper in den Ruhezustand zurück. Diese allgemeinen physiologischen Prozesse bilden die Grundlage für das einzigartige und vielschichtige Erlebnis des Orgasmus bei beiden Geschlechtern.
Was macht den Höhepunkt bei Frauen so besonders?
Bei Frauen ist der Orgasmus eine facettenreiche Angelegenheit. Im Durchschnitt braucht es etwa 20 Minuten sexueller Stimulation, bis die meisten Frauen den Höhepunkt erreichen. Doch hier gibt es große individuelle Unterschiede. Einige benötigen mehr Zeit, andere weniger. Eine faszinierende Tatsache ist, dass Frauen im Gegensatz zu Männern die Fähigkeit besitzen, mehrere Orgasmen in kurzer Zeit zu erleben.
Die Dauer eines weiblichen Orgasmus variiert ebenfalls stark, oft im Bereich von 13 bis 51 Sekunden. Hier spielt die Art der Stimulation eine Rolle – sei es klitoral, vaginal oder beides. Klitorale Orgasmen sind bei vielen Frauen leichter zu erreichen und dauern häufig kürzer, während vaginale Orgasmen als tiefer und intensiver beschrieben werden. Einige Frauen erleben beide Arten, andere bevorzugen eine bestimmte Art.
Was besonders ist: Frauen können eine Phase erreichen, in der sie nahezu kontinuierlich orgasmusfähig sind, ohne dass die Erregung komplett abklingt. Dieser Multiorgasmus-Zustand ermöglicht mehrere Orgasmen in kurzer Abfolge.
Die Vielfalt und Einzigartigkeit des weiblichen Orgasmus machen ihn zu einem komplexen und faszinierenden Phänomen, bei dem die individuellen Vorlieben und Erfahrungen im Vordergrund stehen.
So läuft es bei den Männern ab
Der männliche Orgasmus hat auch so seine Eigenheiten. Im Durchschnitt dauert es bei Männern etwa 5 bis 10 Minuten sexueller Stimulation, bis der Höhepunkt erreicht wird. Doch wiederum ist dies sehr individuell – manche Männer kommen schneller, andere benötigen mehr Zeit. Nach dem Orgasmus durchläuft der männliche Körper eine sogenannte Refraktärphase, in der eine erneute Ejakulation nicht möglich ist.
Die Dauer des männlichen Orgasmus liegt im Durchschnitt bei etwa 3 bis 10 Sekunden, wobei die Empfindungen als intensiv und fokussiert beschrieben werden. Anders als bei Frauen ist der männliche Orgasmus oft mit der Ejakulation verbunden, bei der Samenflüssigkeit aus dem Penis austritt.
Männer erleben im Allgemeinen einen sogenannten Singleorgasmus, wobei die Refraktärphase eine Pause zwischen aufeinanderfolgenden Orgasmen erfordert. Im Gegensatz zu Frauen ist die Fähigkeit zu multiplen Orgasmen bei Männern eher selten.
Die Unterschiede zwischen klitoralem und vaginalem Orgasmus, wie bei Frauen, gibt es bei Männern nicht in der gleichen Form. Die Stimulation des Penis, insbesondere der Eichel, spielt jedoch eine entscheidende Rolle für die Qualität des männlichen Orgasmus. Auch beschert die Stimulation der Prostata vielen Männern ganz besonders intensive Empfindungen.
Alles in allem sind männliche Orgasmen ebenso vielfältig wie faszinierend, wobei die individuellen Reaktionen und Vorlieben im Mittelpunkt stehen.
Frauen haben also bessere Orgasmen?

Die Frage, ob der weibliche Orgasmus besser ist als der männliche, lässt sich nicht pauschal beantworten, da die subjektive Erfahrung der Lust von Person zu Person unterschiedlich ist. Die Dauer allein ist kein entscheidender Faktor für die Qualität eines Orgasmus. Die Fähigkeit von Frauen multiple Orgasmen zu erleben ist zwar ein echter Pluspunkt. Doch ob dies vergleichbar ist, mit dem Gefühl der männlichen Ejakulation, kann niemand sagen.
Vielmehr spielen individuelle Vorlieben, Empfindungen und die Art der Stimulation eine bedeutende Rolle. Einige Menschen bevorzugen möglicherweise längere Erfahrungen, während andere sich auf Intensität oder andere Aspekte konzentrieren. Letztendlich hängt die Beurteilung der Qualität eines Orgasmus stark von den persönlichen Präferenzen und dem Empfinden der beteiligten Personen ab.
Dennoch gibt es sicher viele, die gerne einmal mit dem anderen Geschlecht tauschen würden, um zu erfahren, wie es sich anfühlt.
Quellen: spektrum.de, wikipedia.org, desired.de, meinmed.at