Hast du schon einmal vom No-Nut-November gehört? Nein, es geht nicht darum, dass du im November keine Nüsse essen sollst. Es geht um Sex. Vielmehr, darum keinen Sex zu haben und vor allem nicht mit dir selbst. Wie es zum No-Nut-November kam und was die Hintergründe für 30 Tage Enthaltsamkeit sind, erfährst du natürlich bei uns.
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Worum gehts beim Nut Nut November?
Der No Nut November ist eine Challenge im Internet, bei der vor allem Männer einen ganzen Monat lang auf Sex, Masturbation und den Konsum von Pornos verzichten. Warum geht es hauptsächlich um Männer? Nun, diese sollen Studien und Erfahrungsberichten zufolge am häufigsten von Sexsucht und vor allem der Pornosucht erlegen sein. Ausgeschlossen sind Frauen von dieser Challenge allerdings nicht, denn auch sie können durchaus porno- oder sexsüchtig sein.
... und wer hat's erfunden?
Es waren nicht die Schweizer, die für den Monat der Askese zuständig sind. Als „Erfinder“ des No Nut Novembers gilt der amerikanische Programmierer Alexander Rhodes. Er litt selbst an einer Pornosucht und rief auf Reddit im Jahr 2011 die NoFap-Bewegung ins Leben. Es sollte darum gehen, durch den Verzicht auf das Masturbieren und den Konsum von Pornofilmen zu verzichten.
So sollte man die Sucht überwinden und das meist tägliche Masturbieren stark zu reduzieren. Erfahrungsberichte in der Reddit-Community belegen die positiven Auswirkungen des Verzichts. Männer sprechen davon, dass sie Sex nun viel intensiver erleben, keine Erektionsstörungen mehr haben und länger können, seit sie mit dem Onanieren aufgehört haben. Die NoFap-Bewegung propagiert mittlerweile den vollkommenen Verzicht auf das selbst herbeigeführte Abspritzen. „To fap“ kommt aus dem Englischen und ist ein Slang-Wort für masturbieren.
Aus der NoFap-Bewegung heraus entwickelte sich der No Nut November. Im Grunde könnte man sagen, als eine Art belustigte Reaktion auf die No-Faps. Auch der Name No Nut geht auf einen umgangssprachlichen Ausdruck für das Masturbieren zurück. „To Bust a Nut“, also eine Nuss knacken, ist hier der Namenspate. Warum der Monat November für diese Challenge gewählt wurde, hat keinen tieferen Grund.
Das N war wohl ausschlaggebend, um dem Kind einen Namen zu geben, der etwas hermacht. Der Aktionsmonat soll wie die NoFap-Bewegung auf den übermäßigen Konsum von Pornos und ein Zuviel an männlicher Selbstbefriedigung hinweisen. Ab dem Jahr 2017 wurde der No Nut November dann in den sozialen Medien ein Hit wie die Ice-Bucket-Challenge oder der Movember (auch No Shave November). Allerdings gingen vor allem die Memes der teilnehmenden Männer viral, die zeigten, wie schwer es ihnen doch fällt, auf Ejakulation und Sex zu verzichten.
Pornosucht bei Männern – Was sagt die Wissenschaft?
Ist der No Nut November also einfach nur ein Gag? Oder steckt da auch etwas mehr dahinter? Nun, wissenschaftlich bewiesen sind die Vorteile eines Entzugsmonats oder auch eines länger andauernden Verzichts auf das Masturbieren nicht. Ganz im Gegenteil werden beim Sex, auch beim Sex allein, viele Hormone ausgeschüttet, die zum Wohlbefinden beitragen. Adrenalin, Dopamin und Testosteron wirken sich positiv auf das Gemüt und die allgemeine Gesundheit aus. Das sind Effekte, die Mann und Frau gerade im düsteren und kalten November dringend nötig haben.
Aber schauen wir auf die andere Seite, die der Prävention oder Minderung von Sexsucht und Pornosucht. Gibt es hier vielleicht Studien die belegen, dass übereifrige Masturbation und häufiger Pornokonsum zu Erektionsstörungen und weniger Lust auf Sex mit Partner oder Partnerin führen?
Ja, es gibt Studien zu Pornokonsum und Selbstbefriedigung. Aber es sind wenige und die widersprechen sich auch noch. So zeigt eine Onlinebefragung aus Belgien, dass Männer, die viele Pornos schauen und sich häufiger als andere Männer selbst befriedigen, weniger Spaß am Sex zu zweit haben und dazu noch häufiger an Erektionsstörungen leiden.
Studien der Neurowissenschaftlerin Nicole Prause allerdings können den Zusammenhang von Erektionsstörungen, Pornos und Masturbation nicht feststellen. Ganz im Gegenteil haben die Männer, die sich häufig Pornos anschauen und mehr als gewöhnlich masturbieren, sogar mehr Verlangen nach Sex zu Zweit. Übrigens soll einmal pro Woche masturbieren das normale Maß sein. Zumindest behauptet dies wieder eine andere Untersuchung von Sexverhalten bei Männern.
Dennoch können auch die negativen Auswirkungen der Pornosucht nicht von der Hand gewiesen werden und sollten nicht unterschätzt werden. Ein extremes Verlangen nach dem pornografischen Material in Bild und Film, kann sich verheerend auf die Partnerschaft und das soziale Leben sowie das Alltagsleben auswirken. Es kann also durchaus sinnvoll oder sogar indiziert sein, auf Masturbation und Pornos zu verzichten.
Hat der Monat der Enthaltsamkeit Vorteile?
Nun, fernab des wissenschaftlichen Diskurses über die Auswirkungen des Verzichts auf Sex, Pornos und Selbstbefriedigung könnte man aus dem NNN doch einige Vorteile ableiten. Diese haben wieder etwas mit dem eigentlichen Ziel des Verzichtsmonats zu tun. Konkret könnte man folgende Vorteile in der No-Sex-Challenge sehen:
- Zeit für andere Dinge wie Hobbys, die Freundin und die Familie, für soziale Aktivitäten und für sich selbst.
- Steigerung der Fähigkeit der Selbstkontrolle und der Willensstärke
- Runterkommen und Sensibilisierung für ein normales Maß an Sex und ein intensiveres Erlebnis nach dem Verzicht
Fun-Fact – No Nut November
Der No Nut November hat sogar in die Pop-Kultur Einzug gefunden. In der Netflix-Serie Orange is the New Black sprechen zwei Charaktere über den Verzichtsmonat und berichten, dass dieser Versuch die vier härtesten Tage ihres Lebens waren.
No Nut November geschafft – und nun?
Ob du dich nun entschließt, beim No Nut November einmal mitzumachen, sei dir überlassen. Wir wollen dir aber ein Nachfolge-Kuriosum nicht vorenthalten: den Destroy Dick Dezember. Ja, richtig gelesen und deine Gedanken gehen wohl auch genau in die Richtung, auf die der DDD abzielt. Ein paar Männer haben sich eine Gegen-Challenge für den Folgemonat nach dem 30-tägigen Verzicht überlegt. Im Dezember sollen die Tage des exzessiven Abspritzens folgen.
Beginnend mit einem Orgasmus am ersten Tag des Monats sollen nun mit jedem weiteren immer mehr folgen – genauso viele pro Tag wie das Datum es vorgibt. Am 2. Dezember also zwei Orgasmen, am dritten drei, bis du am 31. Dezember dann 31 mal deinen Schwanz zum Glühen bringst. Ob dies schon einmal jemand geschafft hat, und welche Auswirkungen diese Challenge auf dich haben wird, haben die Dick Destroyer noch nicht verraten. Genug Kühlpads solltest du wohl aber auf jeden Fall bereitlegen.
Quellen: wikipedia.org, praxistipps.focus.de, rnd.de, hna.de, heute.at, brisant.de, lessentiel.lu, azonline.de, k.at, belltower.news