Erfahrene Sex- und Pornoliebhaber wissen es längst: Wifesharing ist eine Spielart im Bett, die nicht nur Männern gefällt. In den letzten Jahren hat sich der oft als schmuddelig angesehene Sex zu Dritt zu einem echten Trend entwickelt.
Und dabei haben nicht nur die Männer, sondern vor allem auch die Frauen Spaß. Was ist also Wifesharing eigentlich? Worin liegt der Reiz und was sollten Frauen und Männer beim Teilen beachten?
Was ist Wifesharing?
Wifesharing heißt auf Deutsch nichts anderes als „Ehefrau teilen“, und genau darum geht es auch. Dabei muss es heutzutage nicht mehr nur die Ehefrau sein, die im Bett mit einem anderen Mann geteilt wird, sondern alle Formen des Zusammenlebens sind eingeschlossen. So geht es beim Wifesharing auch um das Teilen von fester Freundin oder Lebensgefährtin.
Wichtig beim modernen Wifesharing ist, dass es nicht damit verbunden ist, dass die Männer entscheiden, wann die Frau mit wem Sex hat, sondern dass die Spielart des Sex durchaus eine emanzipierte Seite hat. Das war nicht immer so, wie ein Blick in die Geschichte des Wifesharing zeigt. In der Regel waren es früher die Männer, die aktiv ihre Frau teilten und auch an andere Männer ausliehen.
Warum haben vor allem Frauen Freude am Wifesharing?
Wifesharing ist eine jahrhundertealte Tradition, und doch kam es früher eher selten vor, dass eine Frau ihren Mann auch darum bat, weitere Männer an Bord zu holen. Zumeist waren das sehr sexhungrige, ja nymphomanische Frauen oder Frauen in Beziehungen, bei denen klar war, dass sich mit dem eigenen Mann im Bett nichts abspielt. Heute ist die Spielart des Wifesharing ein Trend, auf den vor allem Frauen stehen. Aber warum?
Beim Wifesharing im modernen Sinne geht es primär um die sexuelle Bedürfnisbefriedigung der Frau. Die Einladung zum Teilen der Frau an einen anderen Mann geht also von beiden, und nicht nur vom Mann, und im idealen Fall aus emanzipatorischer Sicht sogar von der Frau aus. Aus Sicht der Frauen wird Wifesharing als Möglichkeit angesehen, den sexuellen Trieb der Frau auch mit anderen Männern ausleben zu können – und zwar, ohne den Partner zu betrügen oder eine Polyamorie-Beziehung zu führen.
Dabei ist es wichtig, dass die Frau sich verwöhnen, nicht unterdrücken lässt. Bei diesem Stichwort sei unbedingt noch auf die einzigartige Möglichkeit der Frauen hingewiesen, nicht nur mehrfach, sondern auch über ganz verschiedene Stimulationswege und -orte zum Orgasmus zu kommen. Sind zwei Männer am Werk, dürfte es das Vergnügen für die Frau deutlich steigern.
Warum für diese emanzipierte Form des Sexlebens einer Frau dann aber dieser alte chauvinistische Männerbegriff verwendet wird, statt einen neuen zu kreieren, lässt einen dann doch die Stirn etwas runzeln und uns die andere, die männliche Seite des Wifesharing, auch noch genauer unter die Lupe nehmen.
Warum stehen Männer auf Wifesharing?
Die andere Seite des Wifesharing ist die der Männer. Bei diesem Part, eher den Parts, reicht die Geschichte des Teilens der Frauen viel weiter zurück. Außerdem wird es bei den Gründen, warum Männer dies so gern tun, auch viel archaischer, wilder und irgendwie auch so ein bisschen typisch männlich.
Männer nämlich sollen laut des Psychologen David J. Ley das Wifesharing vor allem aus Gründen der Sperm Competition betreiben. Das bedeutet, sie reizt nicht das „Verbotene“, sondern die Möglichkeit, mit einem anderen Mann in eine Konkurrenzsituation zu gehen. Das Resultat einer Session zu dritt ist laut der Ergebnisse vieler Befragungen ein nachfolgendes ekstatischeres und aufregenderes Sexleben zu zweit.
Darüber hinaus waren die Gründe, warum Männer ihre Frau ausliehen, von besonders gönnerhafter Natur. So dienten sie als großzügige Leihgabe für einen Witwer oder dem Erhalt und der Bekräftigung einer Männerfreundschaft. Zum Glück hat sich dieses Ungleichgewicht in der Selbstbestimmung des Wifesharing mit den Jahrhunderten zumindest in großen Teilen aufgelöst. In einigen Varianten des Sex-Trends findet sie sich aber durchaus noch. Jedoch sind Spielarten wie das Cuckolding oder der Candaulismus nicht mit dem Wifesharing gleichzusetzen. Bei diesen beiden Spielarten geht es immer um ein Machtgefälle innerhalb der Gruppe. Dieses ist idealerweise beim Wifesharing nicht vorhanden.
Diese Regeln gelten beim Teilen einer Frau
Aus welchen Gründen du nun auch immer unbedingt Wifesharing ausprobieren willst: wie immer gibt es auch beim Teilen der Frau im Bett wichtige Regeln, die alle Beteiligten beachten sollten. Das Wichtigste vorweg: alles passiert freiwillig, niemand wird gedrängt. Bedrängen und Unterdrücken innerhalb besonderer Vorlieben im BDSM-Bereich sind natürlich abgesprochen und somit ein Spezialfall.
- Für das Wifesharing ist wie auch für Swinging oder Gangbang ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den Partnern Eifersucht und Misstrauen sind hier völlig fehl am Platze und ruinieren sowohl den Spaß zu Dritt als auch später den zu Zweit.
- Bevor es zur Sache geht, sollte genau abgesprochen werden, wie weit wer in der Dreier-Konstellation gehen darf. Eine Frage kann zum Beispiel sein: Soll der eigene feste Partner oder Ehemann nur der Cuckold sein, oder spielt er, wie beim echten Wifesharing üblich, aktiv mit?
- Wifesharing -Partner sucht man in der Regel nicht im Freundeskreis. Es sind meist Fremde, die man ins Bett oder Schlafzimmer holt. Daher ist der Schutz vor Krankheiten und Schwangerschaft durch Kondome enorm wichtig.
Quellen: stern.de, focus.de, wikipedia.org, jolie.de, gofeminin.de, bunte.de, wunderweib.de, elle.de, sixx.de, maxima.at, cosmopolitan.de